Drei Schalen zwei

So drang beiläufig eine dunkle Männerstimme an mein Ohr: Drei Schalen zwei, drei Schalen zwei. Vor dem türkischen Supermarkt in Schöneberg war wie immer ein Gedränge und der typische Geruchs-Mischmasch aus Gemüse und Obst. Ein riesiger Karton mit Cocktail-Tomaten, oben ein Schild: Keine Selbstbedienung. Ich stellte mir vor, wie die Leute mit ihren Händen darin wühlen. Drei Schalen zwei. Da war ich auch schon vorüber, und ich überlegte noch, was wohl in diesen Schalen sein könnte. Eine clevere Werbung, die dieser Verkäufer da machte. Der Mann beherrscht sein Metier. Der Slogan ist eigenständig und könnte in einem Rap auftauchen, er ist klar, jedenfalls im Kontext (Assoziationen: Obstschalen, drei Stück, nur zwei Euro…) Und irgendwie setzt sich diese Formel fest, wie ein Ohrwurm. Und wer weiß, vielleicht stoppt man und nimmt am Ende die drei Schalen, für zwei Euro? Oder auch zwei Gurken oder ein Kilo Granatäpfel.