Wer ich bin

„Darf ich mich vorstellen? Martin Erdmann, Persönlichkeits- und Kreativ-Berater.“

Ist damit schon viel gesagt?

Vor noch gar nicht langer Zeit hätte ich gesagt: Martin Erdmann, Produktmanager. Und vor längerer Zeit: Literaturwissenschaftler. Unmittelbar nach dem Abitur: Kloster-Novize. Doch es war immer derselbe Martin Erdmann, der in alle diese Rollen geschlüpft ist. Der als Kind und Jugendlicher am liebsten Gärtner geworden wäre, der später zehn Jahre lang Bienen gezüchtet hat und nebenbei mit Freude als Autor, Moderator oder als Beirat für Klosterkultur arbeitet. Der gern singt und Flöte spielt, sich am besten beim Spazierengehen entspannt und Gespräche mit Menschen über alles liebt.

Die eigenen Rollen deuten…

Diese vielen Rollen müssten doch einen gemeinsamen Grund haben, so etwas wie die General-Rolle meines Lebens… So fragte ich mich lange Zeit, ohne darauf zu kommen, wie diese Rolle heißen könnte. Inzwischen weiß ich: Es ist der „empathische Außenseiter.“

Im Allgemeinen wollen wir nicht so gern Außenseiter sein. Das wird uns schon als Kind vermittelt, so auch mir. Ich habe mir die Freiheit genommen, diese Rolle positiv umzudeuten. Denn sie ermöglicht mir Freiheit und Offenheit für Begegnungen. Und eine gewisse Gelassenheit bei der Verfolgung meiner Ziele.

Zeit meines Lebens schon empfinde ich den schönsten Flow im vertrauten Gespräch über Gott und die Welt, ob tief philosophisch, kreativ-dynamisch oder humorvoll. Persönliche Begegnung scheint mir die Ur-Bestimmung des Menschen zu sein, ohne die es Kreativität nicht geben kann. Auf der anderen Seite gehört für mich auch dazu, immer wieder in Stille und allein nachzudenken und dabei Ideen reifen zu lassen. Dabei bewegt mich die Frage: Was kannst du machen aus dem, was du neu gelernt und erfahren hast?

Auf Linie oder im Bild?

Es gibt so viele Möglichkeiten, Lebensläufe zu gliedern, so viele Gesichtspunkte, unter denen ein Mensch erzählen kann, wer oder was er ist. Beliebt ist immer noch die Linearität, an der man ablesen kann, wie planvoll und effizient jemand sein Leben bisher gelebt hat. Ich hingegen finde es immer viel spannender, an Wendepunkten wieder einen Schritt zurückzutreten und das Bild anzuschauen, das mein Leben bisher gestaltet hat. Wie fügen sich all die Farbtupfer zusammen, was ist der verborgene Plan, der mich an genau den Punkt gebracht hat, an dem ich heute stehe? Was waren die Zutaten, um mein Leben als stimmig zu empfinden?

Am Ziel oder am Start?

Und so erscheint mir jede Station in meinem Lebenslauf als Ausgangspunkt für das Folgende, alles Bisherige als Vorübung für das Kommende. Im Rückblick erkenne ich, wie meine heutige Lebenssituation „von langer Hand“ vorbereitet wurde, wie sich überraschende Wendungen als folgerichtig erweisen. Weit davon entfernt, ein Kenner des Zen-Buddhismus zu sein, gefällt mir doch ein Zitat aus dessen Weisheitsschatz sehr gut: Erkenntnis ist unabhängig von Geschwindigkeit. Und ein anderes aus der Bibel dazu: Uneigennützig lernte ich, und neidlos gebe ich weiter.

Damit wäre allerdings viel gesagt darüber, wer ich bin.

„Darf ich mich vorstellen? Martin Erdmann,
ein Mensch, der gern Erkenntnisse gewinnt und mit anderen teilt.“

Wie ich geworden bin

Wie mein Leben bisher gelaufen ist