Eines interessierte mich immer schon ganz besonders: Was wohl die Welt im Innersten zusammenhält. So war es für mich unausweichlich, Generalist und nicht Spezialist zu werden. Wie immer im Leben, so bewundere auch ich am meisten, was ich nicht bin: Spezialisten, zum Beispiel Chirurgen oder Ingenieure. Menschen, die alles und jedes über ihr Fach wissen und mit großer Souveränität anwenden können. Begegnungen mit ihnen lassen mich demütig werden – und umso mehr darüber nachdenken, wo denn für mich der richtige Platz in dieser Welt ist.
Klosterleben und Studium
Ich ging nach dem Abitur zunächst ins Kloster und durchlebte eine Zeit der Sinn-Suche, wie sie mit Anfang 20 intensiver, aber auch vorläufiger kaum sein könnte. Dann verließ ich das Kloster wieder und machte ein halbes Jahr lang sehr spannende Erfahrungen als Versandarbeiter in der Metallindustrie. Von 1991-1998 studierte ich Sprachen, Literatur- und Kunstwissenschaft und lernte verstehen, wie Menschen ihre existenziellen Fragen künstlerisch ausdrücken. Während meiner Mitarbeit am Slavischen Seminar der Universität Göttingen konnte ich mein Wissen professionell anwenden.
Ganz neue Erfahrungen im Handel
Ein Sprung ins kalte Wasser war schließlich mein Wechsel Anfang 2000 zu dem Handelsunternehmen Manufactum. Ich bekam mit Ware und Werbung zu tun. Ich betreute und gestaltete mit „Gutes aus Klöstern“ all die Jahre einen eigenständigen Sortimentsbereich mit zugehörigem Katalog. Außerdem fielen mir viele weitere Funktionen zu, von verschiedenen Einkaufsbereichen über die Leitung des Lieferantenmanagements bis hin zur Softwarekonzeptentwicklung. Vor allem aber lernte ich unzählige Menschen kennen und ihre unternehmerischen Ideen, aber auch persönlichen Freuden und Sorgen verstehen. Besonders diese Arbeit mit Geschäftspartnern machte mir Freude.
Der Klosterkultur auf der Spur
Ein besonderer Glücksfall war, dass ich 2014 mit dem Verein KLOSTERLAND in Kontakt kam. Daraus hat sich eine bis heute bestehende Mitarbeit als Beirat für Klosterkultur entwickelt. Idealerweise kann ich bei dieser Arbeit Kreativität und Wissen verbinden. Zum Beispiel bei Veranstaltungen, auf der Website, im Podcast, in Buchpublikationen, Salons und manchem mehr. Diese Arbeit empfinde ich als sehr erfüllend, da sie eine offene, aktive Weiterentwicklung ermöglicht. Ich finde es spannend, vom ungewöhnlichen, überraschenden Blickwinkel der Klosterkultur unser heutiges Fragen nach dem guten Leben in den Blick zu nehmen.
Bilanz und Neuausrichtung
2019, nachdem ich bereits seit drei Jahren in Berlin lebte, fragte ich mich immer öfter, was ich künftig mit diesem breiten Erfahrungsschatz machen könnte. In mir reifte der Gedanke, als selbständiger Berater und Coach zu arbeiten. Und dazu der Wunsch, neues Wissen über uns Menschen in der Welt zu erwerben. Ich suchte und fand meine Ausbildung. In den Jahren 2020 bis 2023 absolvierte ich ein Fernstudium zum Psychologischen Berater und eine Ausbildung zum Usability & User Experience Professional. Dann vervollständigte ich diese Kombination noch mit einem Lehrgang zum Begleitenden Seelsorger. So konnte ich pychologische, technische und spirituelle Aspekte in meinen beraterischen Werkzeugkasten integrieren.
Start in die Selbständigkeit
Im Mai 2022 konnte ich als selbständiger Berater meinen neuen Weg beginnen. Ich gab mir das Motto: „Menschen, Ideen, Dinge verbinden.“ Fragmente, die scheinbar unverbunden sind, kann ich zu einem stimmigen Bild zusammensetzen. Zu meinen liebsten Begriffen gehören das Gesamtkunstwerk und der Aha-Moment. Dass ich etliche Gegensätze in mir vereine, empfinde ich als kreatives Potential.
Mir treu bleiben
Meine Beschäftigungen waren schon immer autonom, helfend und ganzheitlich. Ich finde es spannend, in der persönlichen Begegnung einen neuen Lebensweg zu entdecken. Nahbar und spontan, weiß doch auch um die passende Distanz. Meinen Wissenschatz kann ich vor allem deshalb nutzen, weil ich Humor habe und meine Grenzen kenne. „Ich bin auf eine äußerst vielfältige Weise ungebildet“. Diese launige Formulierung eines bekannten Schriftstellers lasse ich gern auch für mich gelten. Denn sie besagt auch: Du hast immer noch etwas zu lernen! Beratung ist ein gemeinsamer Lernprozeß, der anhand der konkreten Aufgabenstellung zu Aha-Effekten führt, die über den Moment hinausweisen. Diese Zielsetzung motiviert mich am meisten in meiner Arbeit für Sie!