Verbrauche oder konsumiere ich?

Gar nicht so selten gebrauchen wir im Alltag Synonyme und merken dabei nicht, dass es doch einen großen Sinnunterschied zwischen zwei Worten geben kann, die wir für wechselseitig austauschbar halten.

So macht es einen Unterschied, ob ich mich als Verbraucher fühle oder als Konsument. Denn das lateinische Verb „consumere“ hat zunächst gar nichts mit Verbrauch zu tun, sondern mit Aufnahme. Ich nehme etwas in mich auf, anstatt es zu verbrauchen. Klar, für die Welt, aus dem ich meine Konsumgüter nehme, macht das erstmal keinen Unterschied, aber ich meine, für meine Lebenshaltung schon. Denn im Verbrauch steckt etwas Gleichgültiges: da ist eine Menge Stoff, und ich verbrauche den nach und nach. Aber was passiert damit? Als Konsument nehme ich diesen Stoff in mich oder mein Leben auf, vielleicht bekomme ich Übergewicht, aber es ist klar, dass ich in einer engeren Beziehung zu dem stehe, was ich verbrauche. „Du bist, was du ißt“, wäre ein populärer Ausspruch über Konsumenten. Das heißt dann auch, sich mehr Gedanken zu machen über das, was man da verbraucht, wo es am Ende fehlt, ob es anderen schadet und auch mir. Vielleicht sind beide Begriffe zu einseitig. „Wertschätzer“ fällt mir als Alternative zwischen den Worten ein, Wertschätzer der Dinge und ihrer Zusammenhänge, für die es nicht gleichgültig ist, woher sie kommen und wohin sie verbraucht werden.